Ergänzende Stellungnahme zu der Amoktat in Hamburg
Selters/Taunus, 10.03.2023 – Zeugen Jehovas in Deutschland und weltweit sind zutiefst bestürzt über den unvorstellbaren Akt der Gewalt und des Hasses, der sich am Donnerstagabend in Hamburg ereignet hat. Bei der Amoktat in einem Königreichssaal, nach einem abendlichen Gottesdienst, verloren sieben Zeugen Jehovas ihr Leben, darunter ein ungeborenes Kind. Weitere acht wurden verletzt, vier davon schwer.
Wir können bestätigen, dass der mutmaßliche Täter ein ehemaliger Zeuge Jehovas war, der die Religionsgemeinschaft vor zwei Jahren freiwillig verlassen hat. Die Motive für dieses entsetzliche Verbrechen sind uns nicht bekannt. Wie der Rest der Welt waren wir schockiert und fassungslos, als wir in den internationalen Nachrichten lasen, dass der Schütze Berichten zufolge „besondere Wut“ nicht nur auf Jehovas Zeugen, sondern auch auf andere religiöse Gruppen und seinen früheren Arbeitgeber hegte.
Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer sowie den Überlebenden. Unser Hauptaugenmerk liegt nach wie vor auf der seelsorgerischen Betreuung all derer, die von dieser Tragödie betroffen sind. Gleichzeitig gebührt unser aufrichtiger Dank den Einsatzkräften, die zweifellos noch mehr Todesfälle und Verletzte durch ihren schnellen Zugriff verhinderten.
Der direkt betroffenen Gemeinde Hamburg-Winterhude gehören aktuell rund 60 Gläubige an. Sie ist eine von 47 Gemeinden in der Stadt Hamburg mit insgesamt fast 4.000 Zeugen Jehovas.